Projekte

Hier findet ihr unsere bisherigen Theaterprojekte, die dazugehörigen Pressestimmen, Videos und Bilder.
 
 

Theatergruppe bühnenfrei lädt ein zur Premiere von
„Das schöne Leben. Tropical Space Station"

Uraufführung 2023

Das Stück „Das schöne Leben. Tropical Space Station“ thematisiert den Mikro- und Makrokosmos des menschlichen Triebs und technologischen Fortschritts: Auf der einen Seite eine Familie, die versucht, den Individualismus zu überwinden und sich wieder zu verbinden; auf der anderen Seite ein Wissenschaftler und ein Unternehmer, die sich gemeinsam auf eine Reise zur Internationalen Raumstation für die sogenannte "Zukunft der Menschheit" begeben. Durch die Verflechtung der beiden Handlungen werden Machtdynamiken und die Ethik kollektiven Lebens enthüllt, sowohl innerhalb der Familie als auch über den Planeten Erde hinaus.

Stückbeschreibung: Thomas Schmidt und der Unternehmer Joffrey Dust befinden sich auf einer gemeinsamen Raumfahrtmission. Begleitet werden sie von der KI Eliza. Doch anstatt wie geplant auf der ISS wissenschaftliche Experimente durchzuführen, benutzt Dust die Station für seinen persönlichen Aussteiger-Traum. Dies gerät zunehmend in Widerspruch zu Schmidts wissenschaftsbasierten Überzeugungen, bis die Situation zwischen den beiden eskaliert. Zeitgleich feiert eine Familie das Jubiläum von Oma Hannchen. Als sich Nachbarn in die familiären Streitigkeiten einmischen, verbünden sich die Familienmitglieder und werfen die Nachbarn raus. Um sich endgültig all ihrer Probleme zu entledigen, beschließt die Familie, Joffrey Dust aus dem Weg zu räumen. Während sie den Plan in die Tat umsetzen wollen, erkennen die Familienmitglieder, was sie wirklich verbindet und wie ein schönes Leben aussehen könnte.

mit freundlicher Unterstützung durch:

den Studierendenrat der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
den SonderFonds MikroKultur des Landes Sachsen-Anhalt

Altersempfehlung und Einlass:
Das Stück ist nicht für Kinder geeignet. Es wird bei Jugendlichen ab 14 bis 16 Jahren eine Begleitung durch Erwachsene empfohlen.

ACHTUNG! Hinweis auf sensiblen Inhalt und Triggerwarnung:
In dem Stück gibt es eine Bodymodification-Szene, dabei wird selbstverletzendes Verhalten gezeigt und es kommt Kunstblut zum Einsatz. Bitte achtet auf euch und eure Mitmenschen. Bei Fragen, Rückmeldungen oder einfach bei Bedarf könnt ihr euch gerne bei uns melden.
 

Szenische Lesung „Point Of No Return“

2019

„Wer schützt uns eigentlich vor den Hohepriestern der Klimareligion? Jetzt wollen die auch noch, dass wir die Kaffeemaschinen ausschalten!“ Ein Schreckgespenst geht um! Der Klimawandel bestimmt zunehmend den öffentlichen Diskurs – in Talkshows werden apokalyptische Szenarien aufgerufen, Politiker*innen eingeladen und Expert*innen befragt. Es scheint unausweichlich zu sein, dass wir unsere Lebensweise und unseren Ressourcenverbrauch in Frage stellen müssen, wenn wir das Klima der Erde in Balance halten wollen. Aber gibt es den Klimawandel überhaupt, und wenn ja, ist er wirklich menschengemacht? Handelt es sich nicht viel eher um eine „Klimahysterie“, die von staatlicher Seite aus initiiert wurde, um die Menschen kontrollieren und ihnen Steuern aufzwingen zu können? Und sind diese Kondensstreifen am Himmel eigentlich gefährlich?

Die Diskussion um den Klimawandel ist ein Schauplatz für ideologische Grabenkämpfe geworden. Zuweilen führen die Argumentationsweisen in die Abgründe menschlichen Denkens und Handelns. Mal witzig, mal erschreckend, oft aber voller Ressentiments und Hass – so hat die Theatergruppe bühnenfrei ihre Reise durch die Foren der sogenannten „Klimawandelskeptiker“ erlebt. Nun präsentiert sie das Material ihrer Recherchearbeit, weitgehend im Original und nur geringfügig bearbeitet.
 
 

Theatergruppe bühnenfrei lädt ein zur Premiere von
„Hurra, die Welt geht unter!“

Uraufführung 2018

„Die rote Linie ist überschritten!“ (Herr Pitzke)

Man nimmt sie in zunehmendem Maße wahr, die roten Linien. Was einstmals der Rubikon war, der überschritten wurde, wenn ein Tabubruch begangen wurde, und was später dann Grenzen waren, die übertreten wurden, sind heute allerorten rote Linien. Ob in Koalitionsverhandlungen, beim Klimawandel oder auf dem internationalen Parkett – rote Linien werden aufgestellt und eingerissen. Bleibt man bei diesem Bild, bewegt sich die Welt permanent auf einen Abgrund zu. Doch ist das wirklich der Fall und was wäre so schlimm daran? Von Motiven des Science-Fiction- Romans „Der Zeitsprung“ von Robert A. Heinlein inspiriert, hat die Theatergruppe bühnenfrei ihr neuestes Stück „Hurra, die Welt geht unter!“ der kollektiven Katastrophenromantik gewidmet und stellt die provokante Frage, ob eine Welt ohne Weltuntergang überhaupt noch funktionieren kann?

Stückbeschreibung: Ansgar ist fest davon überzeugt, dass die Katastrophe, die die Welt zum Einstürzen bringt, kurz bevor steht. Um sich darauf vorzubereiten, baut er einen Bunker in seinen Vorgarten und treibt seine Familie durch tägliches Überlebenstraining an den Rand der Verzweiflung. Bei einem Geburtstagsfest passiert es dann: DER FALL TRITT EIN. Die Familie flieht in den Bunker und sieht sich nun konfrontiert mit ihren eigenen Zerwürfnissen und Schattenseiten. Am Ende stellt sich die Frage, was sich mit dem Überleben anfangen lässt, wenn das Gefühl ständiger Bedrohung fehlt und dies alles war, was Halt und Identität gegeben hat.
 

Geleakt! – Eine szenische Lesung zum Innenleben der AfD

Premiere am 28. Juni 2017

Worüber sprechen AfD-Funktionäre, Mitglieder und Mitläufer, wenn sie glauben, dass sie unter sich sind? Das am 19. Juni auf Indymedia veröffentlichte What'sApp-Protokoll* der sachsen-anhaltischen AfD gewährt tiefe Einblicke in das Innenleben einer Partei, die auf dem Weg zum parlamentarischen Stühlerücken – oder wahlweise zur „Machtübernahme“ - schon viele Metamorphosen durchlebt hat. Und noch immer ist sie auf der Suche nach etwas, das Einigkeit und Halt verspricht, innerparteilichen Zwist befriedet und nach außen Geschlossenheit demonstriert. Über die sich ständig wiederholende Beschwörung von Feindbildern und Untergangsszenarien, über den ritualisierten Gebrauch von Emojis, Artikeln und Videos schufen sich die Mitglieder des Chats einen Raum des ungestörten Fabulierens - und Streitens.

Wir haben das Material durchgearbeitet und werden einige Passagen, die uns besonders ins Auge gefallen sind, in einer szenischen Lesung vortragen.

Skurril und schockierend, witzig und grotesk und vor allem zutiefst menschenverachtend - und immer wieder voll von Zankereien und dem allzu großen Wunsch "in der Sache vereint" zu bleiben. Wird es ihnen gelingen?

*Hinweis/Disclaimer: Bei dem geleakten What’sApp-Chat handelt es sich um eine Gruppe namens „AfD Info LSA“, in der sich über 90 Mitglieder befanden und befinden. Bundestagskandidat Andreas Mrosek hat die Echtheit der Gruppe bereits gegenüber der Presse bestätigt, während sich Funktionäre wie Poggenburg hinter einige im Chat geäußerte Aussagen („Deutschland den Deutschen“) stellen. Dennoch ist es (technisch) nicht auszuschließen, dass einige der im Leak veröffentlichten Passagen manipuliert worden sind.
 
 

Geschichten-Karussell

Einmalige Vorstellung am 28. April 2017

Für das Bücherfest “umGeblättert” haben sich die SchauspielerInnen der Interkulturellen Theatergruppe Magdeburg gemeinsam mit der Gruppe bühnenfrei etwas ganz besonderes einfallen lassen. Mit Humor und einer großen Portion Spielfreude gehen sie den Fragen nach: Was ist eigentlich Integration? Was ist typisch deutsch? Und was wäre die Lösung all unserer Sprachbarrieren? So wird das Publikum an verschiedenen Stationen kleine Szenen, interaktive Performances sowie Gesang und Gedichte erleben können. Wollten Sie nicht schon immer einen Integrationskurs in 5 Minuten absolvieren? Möchten Sie eine ärztliche Bescheinigung als „Gutmensch"? Wie lange können Sie vorm Fernseher sitzen und Bier trinken? Der GROßE ROLLENTAUSCH erwartet Sie!
 

wasted land

Premiere am 10. Dezember 2016

Ein Staatsanwalt, erfolgreich und verheiratet, bricht plötzlich mit seinem Leben, rennt in den Wald und ergreift die Axt, um sich frei zu kämpfen aus "einer Welt voller Gitter und Stäbe, wo nichts gedeiht, außer die Früchte der Arbeit". Inspiriert von einem Mörder, der grundlos einen armen Hauswart erschlug, wird aus dem Staatsanwalt die mythische Figur des Grafen Öderland. Dieser zieht nun mit einem Gefolge aus Arbeitslosen und Verlassenen durch die Wälder und später durch die Kanalisation, um die Regierung zu stürzen. Es ist eine Geschichte über die Verführbarkeit von Macht, von Utopien und einfachen Antworten. Die Axt ist so eine einfache Antwort, wenn auch eine brutale. Denn als der Aufstand der Axt-Rebellen längst am Boden liegt, sind viele tot und der Graf selbst soll nun die Regierungsgeschäfte übernehmen. Wie die Geschichte ausgeht, bleibt eine Überraschung und wird jeden Abend neu verhandelt.

Max Frisch`s Originalstück "Graf Öderland" galt lange Zeit als "unspielbar". Dabei ist es sehr unterhaltsam mit seinen schrägen Figuren und überraschenden Wendungen. Nicht zuletzt ist der Inhalt aktueller denn je, schließlich müssen wir uns heute die Frage stellen, wie viel individuelle Freiheit in dieser Gesellschaft möglich und aushaltbar ist? Und was wäre das kleinere Übel: die Freiheit oder die Axt?